Lieber Michael,
das Thema Rente sollte unbedingt jetzt nach vorne gebracht werden.
Die aktuelle Zins-und Währungspolitik hat Folgen für Rentner und Sparer, wie von uns und nicht wenigen Fachleuten befürchtet und vorausgesagt.
Die Riester-Rente ist endgültig gescheitert und damit der Teil der Altersvorsorge, der die Lücke schließen sollte, die durch die mutwillige Beschädigung der staatlichen Rente entstanden ist. Auch von ehedem neoliberalen Fans der Rentenpolitik von Schröder u. Riester wird eingeräumt, dass kapitalbildende Lebensversicherungen, also eben auch Riester-Rentensparverträge keine Zukunft mehr haben. Der Zeitpunkt für eine Kampagne ist günstig: wie man weiß, werden die Kosten der Versicherungsunternehmen am Beginn der Versicherungsdauer abgegolten. Resultat: wer sein „Guthabenkonto“ nach 6-7 Jahren Laufzeitanschaut, wird, wenn er sich nicht intensiv mit der Materie auseinandergesetzt hat, und das dürften die wenigsten getan haben, der wird mit Entsetzen feststellen, dass sein Kontostand nahe Null liegen wird….!
Da wäre es doch günstig für die Linke, eine Kampagne zu fahren, Motto: „Schau doch mal auf deinen Kontostand und vergleiche damit, was du bisher einbezahlt hast.“ Und nun sollen die Jahre kommen, in denen endlich schwarze Zahlen geschrieben werden – bei einem erneut gesenkten gesetzlichen Mindestzins von nur noch 1,25% – die nächste Absenkung wird kommen – versprochen!
Die kapitalgedeckte Rente ist sogar schneller gescheitert, als viele „Pessimisten“ befürchtet haben. Das sollte von uns nicht ungenutzt bleiben. Und natürlich muss am Ende die Forderung stehen, die Rentenformel wieder in den alten Stand zu versetzen. Das ist ja jederzeit möglich – einer der Vorteile des Umlagesystems. Und die staatliche Förderung für neue Riester-Rentenverträge sollte endlich abgeschafft werden, dieses Geld gehört in die staatliche Rente!
Da geringe Beitragserhöhungen durchaus möglich sind, sollte die Forderung nach der vormaligen paritätischen Beitragszahlung – AG 50% – AN 50% natürlich nicht fehlen. Dadurch könnten die Beiträge für die Arbeitnehmer stabil bleiben, oder sogar leicht sinken, die Riester- Beiträge mitgerechnet.
Übrigens, hält „Genosse“ Riester immer noch Vorträge für 150 000€ pro Jahr?!
Lasst Euch das mal durch den Kopf gehen, ich denke, hier könnten wir punkten, und man sollte nicht damit warten, bis die Genossen der SPD drauf kommen oder der nächste Wahlkampf begonnen hat.