Die Gewerkschaften in Deutschland mussten und müssen von linker Seite her viel Kritik einstecken. Ob das ihre Zurückhaltung bei Lohnforderungen war, ob das ihre Zustimmung zu den Agenda-2010-Reformen der rot-grünen Koalition war, ob das ihr hilfloses Zusehen bei der Einführung prekärer Beschäftigung und der wuchernden Zeit- und Leiharbeit war oder ob das ihre stabilisierende Funktion innerhalb des bürgerlich-kapitalistischen Staates ist. Vieles, was aus einer antikapitalistischen und sozialistischen Perspektive radikal kritisiert wird, wurde durch die deutschen Gewerkschaften repräsentiert und abgewunken oder zumindest nicht bekämpft, wie dies von Seiten der Lohnabhängigen und der radikalen Linken teilweise erwartet und getan wurde.
Doch wir werden der täglichen Arbeit der hunderttausenden Gewerkschafter_innen in Deutschland nicht gerecht, wenn wir alle von ihnen über einen Kamm scheren oder ihre Arbeit als kategorisch systemaffirmativ denunzieren. Ganzen Beitrag lesen »