Glosse von Stefan Dreher
Den Zugang zu öffentlichen Bibliotheken verteidigen wir. Und wir verteidigen dort das bestmögliche Sortiment. Und: Wir wollen nicht, dass sogenannte Ein-Euro-Jobber regulär Beschäftigten die Arbeit wegnehmen (müssen).
So.
Nun scheinen wir die Wahl zu haben:
Wenn wir das gute Sortiment in der Leonberger Bibliothek behalten wollen, dann müssen wir akzeptieren, dass Ein-Euro-Jobber die Bücher zum Hungerlohn einbinden. Ansonsten kostet ein Buch zwei Euro mehr, was bedeutet, dass das Sortiment eingeschränkt wird, weil die Leonberger Bibliothek nicht so viel Geld hat, um sich das leisten zu können. Wenn wir aber wollen, dass regulär Beschäftigte bei den Lieferanten einen sicheren Job haben, dann bedeutet das, dass wir dafür sein müssen, dass das Leonberger Büchersortiment der Bücherei reduziert wird.
Ja was jetzt?
Die Lösung ist: Das Hartz-IV-System mit den Ein-Euro-Jobbern und die Armut öffentlicher Kassen sind herbeiregiert. Da besteht dringender Handlungsbedarf! Wer die neoliberale Logik dieser Tatbestände akzeptiert, der akzeptiert, dass arglose Menschen zu Kannibalen werden und andere arglose Menschen zu Sklaven. Uns wird unterstellt, wir wollten, um diese Tatbestände zu ändern, den Kapitalismus überwinden.
Wenn Christen und Sozialdemokraten nicht vom Kapitalismus ablassen wollen, dann wäre jetzt der Zeitpunkt, sich was einfallen zu lassen. Oder glaubt jemand ernsthaft an diesen Quatsch da: „Für die vom Amt vermittelten Langzeitarbeitslosen ist das eine Chance, wieder ins Berufsleben zurück zu finden.“
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