Ausbau Ganztagsschule gelingt nicht mit Sonntagsreden

16. Januar 2013  Meldungen

Pressemitteilung der GEW vom 14. Januar

GEW: 1.600 Stellen für die erste Ausbaustufe von Ganztagsschulen

Stuttgart – Die Bildungsgewerkschaft GEW begrüßt die Pläne zum Ausbau von Ganztagsschulen, verlangt aber „endlich Taten statt Sonntagsreden“. „Bis 2011 mussten sich Eltern, Schüler und Lehrkräfte von CDU und FDP die Sonntagsreden zum Ausbau der Ganztagsschulen anhören. Jetzt bietet die CDU der Regierung die Zusammenarbeit an und will mehr Ganztagsschulen, ohne dafür Geld in die Hand nehmen zu wollen. Wir brauchen endlich klare Aussagen, wie der dringend notwendige Ausbau finanziert werden soll. Wir schlagen vor, dass in einem ersten Schritt bis 2016 15 bis 20 Prozent der Schulen in Baden-Württemberg zu Ganztagsschulen ausgebaut werden. Dafür werden 1.600 zusätzliche Lehrerstellen benötigt“, sagte am Montag (14.01.) in Stuttgart Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

Zwei Drittel der Eltern wünschen für ihre Kinder eine Ganztagsschule. Die Lehrerbedarfs-Studie des Essener Bildungswissenschaftlers Klaus Klemm für Baden-Württemberg zeigt, dass 1.612 Lehrerstellen zusätzlich benötigt werden, wenn nur 15 Prozent der Grundschulen und 20 Prozent der Real-schulen und Gymnasien zu gebundenen Ganztagsschulen ausgebaut würden.

Bei den Haupt-/Werkrealschulen liegt der Anteil bereits bei 34,4 Prozent (25,9 Prozent gebundene, 8.5 Prozent offene Ganztagsschulen). Bisher sind nur 7,8 Prozent der Grundschulen Ganztagsschulen (3,7 Prozent in offener und 4,1 Prozent in gebundener Form), bei den Realschulen sind es erst 6,6 und bei den Gymnasien 17,2 Prozent offene Ganztagsschulen.

Die GEW erinnert Grüne und SPD daran, dass sie im Wahlkampf 2011 den schnellen Ausbau versprochen haben. „Wir brauchte echte gebundene Ganztagsschulen, in denen Schule zum Lebensraum wird und sich Unterricht, individuelle Förderung und Zeit zur freien Gestaltung sinnvoll abwechseln. Die Schulen brauchen pädagogische Profis und nicht nur Ehrenamt“, sagte Moritz.

Weitere Infos: www.gew-bw.de

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