Stuttgarter Zeitung: Die zweite Streikwelle rollt am Montag heran

21. März 2012  Meldungen
Bernd Riexinger am ersten Warnstreik-Tag vor 5.000 Demonstranten

Bernd Riexinger am ersten Warnstreik-Tag vor 5.000 Demonstranten

Mathias Bury
Tarifstreit. Der Verdi-Chef Frank Bsirske wird bei der Kundgebung auf dem Marktplatz sprechen.

Am Montag, 26. März, erreicht die zweite Streikwelle im öffentlichen Dienst die Region Stuttgart. Zu dem eintägigen Arbeitsausstand sind die Beschäftigten der Kommunen und des Bundes in Stuttgart und in den Landkreisen Böblingen, Ludwigsburg und Rems-Murr aufgerufen. Verdi-Bezirksgeschäftsführer Bernd Riexinger schätzt, dass die Teilnehmerzahl über der vom erstenliegen wird. „Wir haben Signale, dass einige Kitas mehr mitmachen.“
Beim ersten Warnstreik hatten sich in der Region etwa 7000 Gewerkschaftsmitglieder beteiligt – Erzieherinnen, Bus- und Stadtbahnfahrer, Krankenschwestern, Müllmänner und Verwaltungsangestellte. In Stuttgart etwa waren 152 der 183 städtischen Kitas mit rund 8500 Kindern geschlossen, Busse und Bahnen fuhren nicht, ebenso ein Teil der Müllabfuhr. Im Klinikum der Stadt wurden nur Notfälle und nicht verschiebbare Eingriffe operiert.

Bei Erzieherinnen wie beim Personal in Krankenhäusern und Altenpflegeheimen wachse die Unzufriedenheit über die Gehaltsentwicklung, die als mangelnde Anerkennung dieser Berufsbilder verstanden werde, sagte der Verdi-Bezirksgeschäftsführer. Vor diesem Hintergrund verständen viele das bisherige Angebot der Arbeitgeber als „absolute Respektlosigkeit“..

Für „kein richtig großes Problem“ hält Riexinger, dass am Montag Schüler in Stuttgart Lateinabitur schreiben. Dies betreffe nur wenige Schüler. Man werde aber mit dem Oberschulamt gegebenenfalls Lösungen suchen. Busse und Bahnen erst später mit dem Streik beginnen zu lassen, wie in Heilbronn, sei bei dem Großbetrieb der SSB in Stuttgart nicht möglich.

Um 11.15 Uhr wird am Montag ein Demonstrationszug am Gewerkschaftshaus starten, auf der Kundgebung um 12 Uhr auf dem Marktplatz spricht Verdi-Chef Frank Bsirske. An der Protestveranstaltung beteiligen sich auch etwa 1500 Mitglieder des Beamtenbundes.

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