DIE LINKE. an der Seite der Schlecker-Frauen

28. Februar 2012  Meldungen

Die Schlecker Frauen haben in einem tapferen Kampf bessere Arbeitsbedingungen und einen Tarifvertrag erstritten

Wie Ihr wisst, ist die Firma Schlecker samt Tochterunternehmen insolvent. Über 30.000 Arbeitsplätze sind in Gefahr. Das ist auch deshalb in höchstem Maße ein schlechtes Signal, weil die Mitarbeiterinnen der Firma sich in einmalig vorbildlicher Weise gegen die Machenschaften der Firma wehrten und deutlich bessere Arbeitsbedingungen und tarifvertragliche Regelungen erkämpften. Die Mitarbeiterinnen trifft an der Insolvenz des Unternehmens keine Schuld. Nun wehren sich die Kolleginnen gegen die Bedrohung ihrer Arbeitsplätze.

Am Donnerstag nächster Woche, dem Internationalen Frauentag, 8. März 2012, kämpfen die Kolleginnen im ganzen Land gegen den drohenden Verlust ihrer Arbeitsplätze. Wir, die Linke in Baden-Württemberg, stehen an ihrer Seite. Wenn sie kämpfen, wird unsere Bundestagsfraktion zeitgleich (also ebenfalls am 8. März) einen Antrag einbringen, der in der Konsequenz Staatshilfen für Schlecker fordert und mehr Mitbestimmung der Belegschaften und Betriebsrätinnen und Betriebsräte verlangt.

Das ist ein Text von ver.di-Nord, der die Kolleginnen zum Kampf am 8. März ruft

Wir sind alarmiert und wollen dazu beitragen, dass möglichst viele Arbeitsplätze
beim angeschlagenen Unternehmen Schlecker gerettet werden können.
Im Norden sind rund 1.500 Stellen gefährdet. Das ist dramatisch, denn mit ihrer
Existenz oder Nichtexistenz sind sehr viele menschliche Schicksale verknüpft:
Es geht uns in erster Linie um die Beschäftigten und ihre Angehörigen. Aber es
geht auch um zahlreiche Kunden in strukturschwachen Regionen und
Stadtgebieten, die auf “ihre“ Schlecker-Filiale als Nahversorger angewiesen sind.
In jedem Fall ist die Politik auf allen Ebenen gefordert, ihren Beitrag zum Ausweg
aus dieser Krise zu leisten. Wir erwarten daher schnelle und wirksame Initiativen,
um die Situation bei Schlecker im Interesse des Personals und der Kunden zu
stabilisieren.
Wir geben keiner Drogeriekette den Vorzug, aber wir sagen deutlich: In den
Filialen gehen die Verkäufe weiter und gibt keinen Grund, Einkäufe bei Schlecker
zu meiden oder individuelles Boykottverhalten weiter zu pflegen. Das wäre ein
falscher und sehr ungerechter Weg.
Wir sind überzeugt: Das Unternehmen kann gerettet werden. Aber nicht, wenn
die “Schlecker-Frauen“ auf dem Umweg über noch mehr Umsatzeinbußen für das
schlechte Image ihres Arbeitgebers abgestraft werden.
Es sind die überwiegend weiblichen Beschäftigten, die gemeinsam mit der
Gewerkschaft ver.di bei Schlecker Betriebsräte und vernünftige tarifvertragliche
Regelungen durchgesetzt haben. Dabei mussten immer wieder erhebliche
Widerstände aus den Führungsebenen überwunden werden.
Doch es gelang den “Schlecker-Frauen“ ein Stück Sozialgeschichte der
Bundesrepublik Deutschland zu schreiben: Aus einem tariflosen Unternehmen
machten sie zusammen mit ver.di ein tarifgebundenes Unternehmen. Von Null
betrieblichen Interessenvertretungen schafften sie es bis fast 200. Und trotz vieler
Schwierigkeiten gelang es Ihnen, die Arbeit im Unternehmen besser zu machen.
Wir rufen deshalb dazu auf: Leisten Sie Ihren Beitrag für den Erhalt von
Arbeitsplätzen! Die Beschäftigten bei Schlecker und ihre Familien haben sehr viele
Solidarität und Unterstützung verdient!
V.i.S.d.P.:
ver.di Landesbezirk Nord, Fachbereich Handel, Cornelia Töpfer, 18055 Rostock, August-Bebel-Straße 89

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