Ein Kommentar von Stefan Dreher
Die IG Metall will keinen Politikwechsel. Ein nachhaltiger Wechsel der Politik wäre nur mit einer rot-rot-grünen Regierung möglich. Das will die IG Metall offensichtlich nicht:
a) Der Tarifvertrag Leiharbeit, der die Leiharbeit in ihrer jetzigen Form zwar für einzelne Betroffene verbessert, zementiert jedoch das System Leiharbeit in einer Form, die nach offiziellen Aussagen die IG Metall selbst nicht will. Eine Begründung dafür war etwa so: Wir sehen in absehbarer Zeit keine Regierungsmehrheit, die die Leiharbeit in dieser Form abschaffen will. Die Alternative wäre gewesen, auf rot-rot-grün Druck auszuüben, eine Regierung zu bilden. Das hätte allerdings auch bedeutet, auf SPD-Kandidat Schulz Druck auszuüben, damit er sich des Problems annimmt. Auf jeden Fall hätte man mit diesem „ungeliebten“ Tarifvertrag bis nach der Wahl warten können. Hat man aber nicht . . .
b) Sowohl online als auch in der Mitgliederzeitung zur Wahl mit dem sinnigen Titel „Wer nicht wählt, wird trotzdem regiert“ gibt die IG Metall Wahlempfehlungen zu ihren Forderungen. In die Kampagne „Weg mit der Rente erst ab 67“ hat die IG Metall Millionen Euros gesteckt. Diese Forderung taucht aber bei den Wahlempfehlungen nicht auf. Warum auch? Die ach so geliebte SPD will das nicht, einzig die Linke hat das auf dem Schirm. Aber die Linke wollen wir nicht.
Liebe IG Metall, ich habe grade massive Identifikationsprobleme mit Dir.


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