Jakob Moneta gestorben

Frankfurt am Main. Der Gewerkschafter und Sozialist Jakob Moneta ist am vergangenen Sonnabend im Alter von 97 Jahren gestorben. Dies bestätigten Weggefährten Monetas am Sonntag abend gegenüber junge Welt. Der 1914 in Blasow, Österreich-Ungarn, geborene Sohn eines jüdischen Textilfabrikanten hatte sich 1933 in Köln der Jugendorganisation der Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP) angeschlossen. Ende 1933 floh er vor den Nazis nach Palästina. 1948 kehrte Moneta nach Köln zurück, wo er der deutschen Sektion der IV. Internationale (Internationale Kommunisten Deutschlands, ab 1969: Gruppe Internationale Marxisten) beitrat. Er wurde Redakteur der Rheinischen Zeitung und arbeitete ab 1953 als Sozialrefent an der Deutschen Botschaft in Paris. Von dort aus organisierte er insgeheim Unterstützung für die algerische Befreiungsfront FLN. 1962 kehrte er nach Köln zurück, wo er Chefredakteur der beiden IG-Metall-Zeitungen Metall und Der Gewerkschafter wurde. Unter Monetas Leitung stieg die Auflage der Metall in kurzer Zeit von 1,5 auf 2,2 Millionen. 1990 trat Moneta in die PDS ein und war bis 1995 Mitglied des Parteivorstandes. Seit 2006 war Moneta Schirmherr der Bildungsgemeinschaft SALZ e. V.