IG Metall im Dialog mit Fridays for Future-Bewegung

Klimaschutz und der Einsatz für gute und sichere Arbeitsplätze sind kein Widerspruch – im Gegenteil. Der notwendige ökologische Umbau der Wirtschaft und der Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe werden nur dann gelingen, wenn Ökologie und Ökonomie konsequent zusammengedacht wird.

„Wir stehen als IG Metall auch in Zukunft in einem engen Austausch mit der Fridays for Future-Bewegung“, sagte Jörg Hofmann nach seinem Treffen mit Rhonda Koch und Ferdinand Klemm, verantwortlich für Gewerkschaftskontakte der Bewegung in Berlin. Zusammengekommen war man, um einen Meinungsaustausch zu starten und Vorschläge für eine weitere Zusammenarbeit zu erarbeiten. Diese wird es geben – denn beide Seiten eint das Ziel, die drohende Klimakatastrophe abzuwenden. „Dazu, auch das eint uns, ist es elementar, dass die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens, in dem sich die Welt zu einer drastischen CO2-Reduktion verpflichtet hat, auch eingehalten werden“, so der Erste Vorsitzende der IG Metall.

 

 

Ökologischen Umbau sozial und demokratisch gestalten

Einigkeit besteht auch in einem weiteren Punkt: Klimaschutz darf nicht auf Kosten von Beschäftigung gehen. Der ökologische Umbau der Wirtschaft muss sozial und demokratisch gestaltet werden, Beschäftigung und gute Arbeit müssen in einer ökologischen Wirtschaft erhalten und aufgebaut werden. „Es geht um einen ökologischen, sozialen und demokratischen Wandel unserer Gesellschaft“, so Jörg Hofmann.

Von Links: Enrico Wiesner (Gesamt- Jugend- und Auszubildendenvertreter bei der Siemens AG), Jörg Hofmann (Erster Vorsitzender der IG Metall), Rhonda Koch (Fridays for Future Berlin), Ferdinand Klemm (Fridays for Future Regensburg) Janett Kampf (IG Metall)

Welche Schritte zur Erreichung dieses Ziels dazu im Einzelnen notwendig, auf welchem Weg und in welcher Geschwindigkeit die Zwischenziele bis 2050 erreichbar sind – darüber, und auch das wurde beim Gespräch deutlich, gibt es durchaus unterschiedliche Sichtweisen. So würde es aus Sicht der IG Metall zu massiven Beschäftigungsproblemen führen, sollte schon 2035, wie Fridays for Future fordert, CO2-Neutralität erreicht werden müssen. Das Pariser Klimaschutzabkommen zielt bei diesem Ziel auf 2050. „Jenseits dieser Unterschiede besteht aber eine große Bereitschaft, gemeinsam für konkrete Maßnahmen zur Verbesserung des Klimaschutzes einzutreten“, so Jörg Hofmann.

Weitere Zusammenarbeit vor Ort

Zu diesen konkreten Maßnahmen etwa zählt die Forderung der Vertreter der Fridays for Future-Bewegung, dass Schüler, Studenten und Auszubildende künftig kostenlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren können. Hierzu, sowie zu weiteren konkreten Maßnahmen, die dem Klimaschutz dienen, soll insbesondere vor Ort die Zusammenarbeit zwischen IG Metall und Fridays for Future erfolgen. In Berlin wurde dazu eine weiterführende direkte Kommunikation zwischen der IG Metall und Vertretern der Bewegung besprochen. Gute Kontakte bestehen daneben auch zwischen der IG Metall Jugend und der Fridays for Future-Bewegung.

Schon im Juli beschlossen IG Metall, der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) eine gemeinsamen Initiative „Die Klima- und Mobilitätswende gestalten“. Um Druck für eine soziale, ökologische und demokratische Transformation zu machen, braucht es breite Mehrheiten in der Zivilgesellschaft. Auch daher, so Jörg Hofmann, ist ein konstruktives Miteinander mit der Bewegung Fridays for Future geboten.