Hand in Hand: Solidarität mit der WMF-Belegschaft: Rede von Heidi Scharf

Heidi Scharf
Rede von Heidi Scharf, Mitglied des geschäftsführenden Landesvorstandes der Partei DIE LINKE. Landesverband Baden-Württemberg. Auf der Kundgebung bei der Firma WMF in Geislingen am 19. Juli 2014 anlässlich der Aktion „Hand in Hand zur Solidarität“ .
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich darf euch allen die solidarischen Grüße des Landesvorstandes und des Kreisvorstandes der Partei DIE LINKE überbringen. Das was ihr hier erlebt und in vielen anderen Betrieben ist natürlich Kapitalismus pur. Die Heuschrecken fallen ein, fressen alles kahl und dann ziehen sie weiter; egal um welchen Preis. Ziel ist es ausschließlich Gewinne zu maximieren in kürzester Zeit. Zahlen tun nicht die Besitzer sondern die Beschäftigten durch Arbeitsplatzverlust, kostenlose Arbeit, Eingriffe in Tarifverträge. Arbeitgeber halten das mittlerweile für ganz normal. Viele Belegschaften haben schon viel gebracht und eigentlich gehören ihnen doch die Betriebe schon. Wenn all das Geld dazu aufgewandt würde dann gehören ihnen die Betriebe, wieso können diese den noch Gewinne abschöpfen?
Es stellt sich doch die Eigentumsfrage für all diese Betriebe. Arbeitgeber haben heute keine soziale Verantwortung mehr. Soziale Marktwirtschaft existiert in diesem Land nicht mehr. Alles wird dem globalen Wettbewerb unterworfen und das ist ein Totschlagargument; dagegen müssen wir uns wehren und das können wir nur mit Solidarität und gemeinsam. Wir brauchen mehr Rechte für die Beschäftigten und ihre Interessenvertretungen. Alle reden von mehr Demokratie und mehr Einbringen. Aber an allen Betrieben steht ein Schild: Hier endet der demokratische Sektor der Bundesrepublik Deutschland, Kolleginnen und Kollegen. Das müssen wir durchbrechen.
Wir fordern:
- Wir fordern von der Politik bessere Mitbestimmungsrechte!
- Wir fordern von der Politik, dass die Belegschaften mitbestimmen können, wer so einen Betrieb kauft, wie viel Gewinne gemacht werden, und wie diese Gewinne verwandt werden und nicht dass sie nur rausgezogen werden.
- Wir brauchen auch keinen Investorenschutz für ausländische Unternehmen.
- Wir brauchen keine neuen Freihandelsabkommen, sondern wir brauchen sichere, sozial abgesicherte Arbeitsplätze hier in Deutschland und es darf nicht alles dem Wettbewerb und der Globalisierung unterworfen werden Kolleginnen und Kollegen. Das fordern wir von der Regierung.
- Ausstieg aus den Verhandlungen zu einem neuen Freihandelsabkommen das nur unsere sozialen Rechte schleift.
Wir arbeiten doch um zu leben und nicht umgekehrt: Wir leben doch nicht um zu arbeiten!
Wir brauchen für unserer Hände Arbeit ein gutes Einkommen damit wir unsere Familien ernähren können, damit wir Bildung generieren könne, damit wir guten Wohnraum haben.
Wir DIE LINKE steht solidarisch an eurer Seite. Wir wünschen euch weiterhin viel Durchhaltevermögen und viel Erfolg. Unser aller Erfolg oder unsere einzige Waffe für diesen Erfolg ist der Zusammenhalt und die Solidarität. Stoppen wir den Ausverkauf unserer Betriebe! Da kann die Politik auch was dazu tun; auch die Landesregierung.
Kolleginnen und Kollegen. Wer kämpft kann natürlich verlieren, wer nicht kämpft hat aber schon verloren.Organisiert euch in eurer Gewerkschaft, nehmt die Parteien in die Verantwortung und kämpft solidarisch weiter, wir werden euch unterstützen.
